3. Etappe, 1.Woche

Biskaya geschafft!! 

Aron und Jona kommen am späten Sonntag, Matthias am Montag Nachmittag. Wir proviantieren für 5 Tage und sind dann am Dienstag startklar für die Fahrt in Richtung Biskaya. Doch zuvor sind noch zwei Etappen einzulegen, da der Wind immer noch keine Chance zu einem großen Segelschlag lässt. Zunächst geht es nach Aber-Wrach, einem kleinen Hafen in einem Flussgebiet. Hier machen wir neben einem holländischen Schiff fest, deren Besatzung unsere Tour bereits gefahren hat und uns den Tipp gibt, als Absprunghafen nach Spanien Camaret zu nutzen. Dieser Hinweis erweist sich als goldrichtig. Camaret liegt im Süden der Bucht von  Brest und dient uns in der Tat als Starthafen für die Biskayaüberquerung. 

Die Zeit scheint auch günstig zu sein, selbst wenn wir wegen der Hochdrucklage in der Biskaya viel werden motoren müssen. Es entwickelt sich aber ein östliches Windgebiet im Süden der Bucht und so werden wir die Flauten zwischendurch mit der Maschine überbrücken müssen. Der Riesenvorteil besteht darin, dass wir keine nennenswerten Wellen haben wir. Das erfreut Schiff und dessen Besatzung.

Also es geht los: Vor uns liegen 333 Seemeilen, die wir in ca. drei Tagen befahren wollen. Wegen der zu berücksichtigenden Strömungen sind wir die letzten Tage früh aufgestandenen und haben die Leinen losgemacht. Dies ist diesmal auch nicht anders. Um 8.00 Uhr verlassen wir mit vielen anderen Seglern den Hafen und nehmen südlichen Kurs. Nach drei Stunden unter Maschine können wir sogar die Segel setzen und fahren mit nordwestlichem Wind den ganzen Tag, bis kurz vor Mitternacht der Wind einschläft. Aron und ich übernehmen die 1. Und 3. Wache ´a 3 Stunden. Im Gegensatz zum Ärmelkanal ist es nicht sehr kalt, wir können uns sogar ohne Handschuhe draußen aufhalten. Es begegnen uns in der sternenklaren Nacht ein paar Fischerboote. Ansonsten ist es ruhig, von den anderen Seglern am Start ist nichts mehr zu sehen. Zum Frühstück macht uns Aron 🍳 mit Speck und Zwiebeln und wir beginnen den 2. Tag auf See, der abwechselnd Wind und Flaute bringt. Sogar einen großen Finnwal kriegen wir neben unserem Boot zu sehen, ein beeindruckendes Schauspiel. Er ist weit größer als unser Schiff, prustet zweimal und taucht dann wieder ab Ein Glück, dass es kein Orca war!

Häufige Begleiter

Wir bereiten uns auf die zweite Nacht vor, in der die Wachen getauscht werden.

Ich probiere erfolgreich das Satellitentelefon aus und hole mir die neuesten Wetterdaten: Eine tolle Erfindung. Das morgige Wetter bzw. der Wetterdienst verspricht ein bisschen mehr Wind aus Ost, den wir gerne nach A Carunia in Anspruch nehmen werden.

Wir haben es geschafft: Am Sonntag, den 25.6. laufen wir um 00.30 Uhr in  ACoruna ein.

Hinter uns liegen 336 Meilen auf See, die wir in 3 Tagen und zweieinhalb Nächten durchfahren. In der Nacht und am 3. Morgen steigert sich der Wind dann auf 5-6 Bft mit entsprechend hohen Wellengang, Gegen Nachmittag dreht der Wind zunehmend auf Süd und nimmt dann günstiger Weise wieder ab, so dass wir den Rest der Strecke ohne große Welle von vorne motoren können. Um Mitternacht erreichen wir die Bucht von ACoruna, es ist dunkel. Wir tasten uns langsam an den Hafen heran und melden uns per Funk. Zu unserer großen Überraschung meldet sich noch jemand zurück und zeigt uns im Hafen einen Liegeplatz. Festmachen, zwei Anliegerbiere trinken und einen großen Topf Nudeln kochen – alle habe die die letzten 36 Stunden wenig bis gar nichts gegessen. Um 3.00 Uhr fallen wir erschöpft in die Kojen.

Wir haben es geschafft: Am Sonntag, den 25.6. , laufen wir um 00.30 Uhr in  ACoruna ein. Hinter uns liegen 336 Meilen auf See, die wir in 3 Tagen und zweieinhalb Nächten durchfahren haben.

Der Leuchtturm von ACaruna

Wir wachen im Sommer auf. Es ist warm und genießen den Sonntag. Ein Blick auf die Wetterprognose zeigt uns, dass wir nicht so ohne weiteres weiter fahren können.