Das vorläufige Ende
Nach der Ankunft der Rheinländer bemühe ich mich intensiver um einen Liegeplatz für zehn Wochen in Lissabon. Zu meinem Erschrecken erhalte ich Absagen und bin ziemlich genervt. Am Montag fahren wir mit dem Auto, mit dem Volker aus Lissabon gekommen ist, nach Porto, um es dort abzugeben. Wir gehen durch diese schöne Stadt, aber ich habe kein Auge für die Schönheiten dieser Stadt. Erst als ich beim Mittagessen eine Zusage aus Nazare erhalte, gönne ich mir ein Bier und blicke zuversichtlich in die Welt. Nazare liegt etwa 100 Meilen vor der Lissabonner Bucht, aber der Hafenmeister ist am Telefon sehr zuvorkommend.
Und so fahren wir, weil Segeln mangels Wind wieder nicht geht, 6 Stunden mit Motor nach Nazare, werden freundlich in Empfang genommen und sehen uns fragend an. Die Fahrt ist hier erst einmal zu Ende. Was nun?
Wir beschließen, uns weitere 2 Tage Nazare und Umgebung anzuschauen, um dann die restlichen Tage in Lissabon in einer Ferienwohnung zu verbringen. Volker organisiert die Lissabontour.
Ich bin jetzt fast 2 Monate auf dem Schiff und habe 1262 Meilen im Kielwasser. Das Ziel Lissabon hätte ich auch gut erreichen können. Blöderweise bekam ich, nachdem ich in Nazare fest zugesagt hatte und wir auch schon die Ferienwohnung gebucht hatten, eine Zusage aus Lissabon. Aber wer weiß, in Nazare fühle ich mich mit dem Boot gut aufgehoben, ich lasse es ja über zwei Monate alleine.
Am 19.7. fliegen wir nach Köln. Dann muss ich das nächste Problem lösen: Was mache ich mit dem Boot, wenn ich in der Karibik bin? Wir entscheiden uns dafür, es nach Holland überführen zu lassen, wenn ich nicht in dieser Woche eine nachvollziehbares Angebot über den Verkauf des Schiffes auf Martinique bekomme. Eine Überführungscrew steht bereit, nun muss ich auch noch einen Bestimmungshafen in Holland finden. Hoffentlich wird das nicht so schwierig wie in Lissabon.