So, so „Helgoland“


Wind (östlich), Wetter (saukalt)und die allgemeine Verfassung (stressgeplagt) standen diesmal gegen unser Ziel. Hoffnungsvoll starteten wir aus dem Ijsselmeer nach Den Helder, der Marinestadt der Niederlande. Die Kriegsschiffe sind schon etwas angsteinflössend. Deshalb ging es am nächsten morgen schnell weiter mit dem Ziel, auf der Nordseite von Texel bei nordöstlichen Winden gen Helgoland zu segeln. Also erst einmal nach Norden motoren. Die 5 Bft., die uns entgegen bliesen, bauten allerdings zwischen Texel und Noorderhaaks eine beachtliche Welle auf, die den Gleichgewichtssinn mächtig durcheinander brachten. Auch wenn wir in Höhe von Vlieland bei abnehmenden Wind segeln konnten, machte doch die unerwartete Kälte allen schwer zu schaffen. Zwischen Vlieland und Terschelling kam dann die rettende Idee auf, die Nachtfahrt nach Helgoland abzubrechen und in der Nacht Terschelling anzulaufen. Gut daran war nur die Idee, denn nun mussten wir in der Finsternis das Fahrwasser zum Hafen buchstäbliche suchen. Sehen konnten wir es nicht! Mit dem Suchscheinwerfer hangelten wir von Tonne zu Tonne. Spät nach Mitternacht konnten wir an irgendeinem Steg festmachen. Dafür belohnten wir uns mit einem anschließenden Inseltag.
Ging noch was mit Helgoland? Vielleicht! Aber besser erst einmal die nächste Insel ansteuern: Ameland. Die Nachfrage beim Hafenmeister ergab, dass wir bei Hochwasser in den Hafen einlaufen könnten. Also Motor an, denn der Wind kam immer noch aus Osten. Wir erreichen nach 7 gStunden problemlos den Hafen (ist ja auch Flut)😊.
Helgoland rückte in immer weitere Ferne! Der Wind kam mit 4-5 Bft. Direkt aus Osten. Wir versuchten es mit Kreuzen. Allerdings kamen wir nur um Ameland herum. Aus 25 Meilen wurden 50, also 10 Stunden. Der nächste Hafen, der anlaufbar war, gehörte in unser Repertoire: Lauwersoog. Beim Einlaufen hakte die Reffleine für die Genua und mit der Anwendung von etwas Kraft aus der Winsch riss das Vorfall. Damit war Helgoland endgültig aus unserer Zielliste gestrichen😩
Am folgenden Tag drehte der Wind endlich auf West, aber 2Bft. kam man jetzt auch nicht viel weiter. Also wieder Motor an und nach Borkum. Der Hafen ist bekannterweise nicht sehr zum Verweilen geeignet, sodass es gleich weiter ging nach Emden. Leider zwei Tage eher als geplant.
Mit einer kräftige Bootsreinigung verabschiedeten sich die Berliner Freunde -auch von Chantal, die gerade angekommen war und nun an Bord blieb.

Die Segelcrew in Emden